Wat Phra Kaeo: Roben für den Smaragd-Buddha

❂ Hätten Sie’s gewusst…??❂ Dies ist eine interessante Tempel-Prozedur: 3 x im Jahr, immer passend zur Wetter-Saison, wird das prächtige Gewand des “Emerald Buddha” gewechselt… und zwar von seiner Majestät dem König höchstpersönlich. Achten Sie unbedingt auf diese “kleine, feine Besonderheit”, wenn Sie das nächste mal den Wat Phra Kaeo im Grand Palace besuchen!

Fast jeder Bangkok-Besucher hat das Nationalheiligtum Thailands schon einmal gesehen, oder zumindest davon gehört. Es befindet sich in einem Flügel des Königspalastes, im Wat Phra Kaeo (oft auch Wat Phra Kaew geschrieben), offiziell “Wat Phra Sri Rattana Satsadaram”.

Es handelt sich um den Samaragd-Buddha, deshalb wird der Tempel auch “Temple of the Emerald Buddha” bezeichnet.

Wenn Sie sich wundern sollten, dass er ganz und gar aus grünem Stein zu sein scheint, so ist diese Wahrnehmung richtig, denn das Buddha-Bildnis besteht nicht – wie es der Name suggeriert – aus Samaragden, sondern aus einem einzigen Stück Kaiserjade.

Der Buddha ist nur etwa 66 Zentimeter hoch und thront in luftiger Höhe von mehr als 11 Metern auf einem reich verzierten Schrein über allen Gläubigen und Touristen. Seinen Ursprung hat er wohl im heutigen Indien. Er ging im alten Siam durch viele Königliche Hände, war über längere Zeit gänzlich verschwunden und wurde von König Rama I. im Jahre 1784 nach Bangkok gebracht, wo ihm auf dem Gelände des Königspalastes sein heutiger Tempel errichtet wurde.

Was die wenigsten Besucher wissen:

Nicht nur die Statue ist extrem wertvoll, sondern auch die goldenen Roben, die den “heiligen Körper” umhüllen.

Sind Ihnen diese schon einmal aufgefallen??

Es sind unfassbar prächtige “Überwürfe”, und davon gibt es 3 Sets. Laut Aussage des Königlichen Hofes kostete jedes “Kleidungsstück” ungefähr 3,8 – 4 Millionen USD. Zwei davon wurden während der Regierungszeit von König Rama I. (1737 – 1809) hergestellt: jeweils ein Umhang für den Sommer und einer für die Regenzeit. Ein dritter wurde später von König Rama III. (1824-1851) für den Winter bzw die “kühle Jahreszeit” in Thailand hergestellt.


SAISONALER KOSTÜM-WECHSEL

In einer speziellen heiligen Zeremonie werden diese Roben von Thailands König eigenhändig gewechselt. 

Dies geschieht immer zu Beginn des Abflauens der Mondmonate 4, 8 und 12 beginnt (etwa im März, August und November).

Zuvor findet ein Umzug mit Mönchen und Würdenträgern zum Tempel statt.

Der König besprüht die anwesenden Gläubigen mit heiligem Wasser, dass ihnen während der kommenden Saison Glück bringen soll.


MONATE DES “GEWAND”-WECHSELS”

An diesen Tagen bleiben sowohl die Kapelle mit dem Smaragd-Buddha als auch der Große Palast geschlossen*. 

Umstellung der Winterzeit auf Sommerzeit: Mitte März
Umstellung der Sommerzeit auf Regenzeit: Mitte Juli 
Umstellung der Regenzeit auf Winterzeit: Mitte November 

Im Jahr 2019 sind die genaue Daten, an denen sich Seine Königliche Hoheit Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun höchstselbst um das “Wohlergehen”  des Smaragd-Buddhas im Wat Phra Kaeo kümmert(e): 21. März,  17. Juli und 12. November 2019.


BESONDERHEITEN DER 3 “BUDDHA-ROBEN”

  • Sommersaison (links): ein gestuftes, spitzes Kopfstück und eine leichte Schärpe mit großem, Rubin-besetzten Brustanhänger. Eine Reihe von Armbändern, Ringen und königlichen Emblemen bestehend aus stilisierten Natursymbolen (Zweige, Blätter, Blumen). Alle Elemente  des Umhangs bestehen aus emailliertem Gold und sind mit Edelsteinen und Halbedelsteinen besetzt.
  • Regensaison (Mitte): ein spitzes Kopfstück und die typische Buddha-Kopfbedeckung, bestehend aus emailliertem Gold. Über ihrer Schulter trägt die Statue eine goldgewirkte Mönchsrobe, besetzt mit Diamanten und Saphieren.
  • Wintersaison (rechts) – ein spitzes, mit Diamanten besetztes Kopfstück und ein solides, aus purem Gold und erlesenen Edelsteinen durchwirktes Tuch über dem Oberleib.

Die nicht verwendeten Sets – also all jene “Goldstücke”, die während einer bestimmten Saison nicht das Haupt des Smaragd-Buddhas zieren, werden im nahe gelegenen Pavillon “Royal Decorations und Thai Coins” auf dem Gelände des Grand Palace ausgestellt. Das Museum ist für die Öffentlichkeit zugänglich. 

© Text: Nathalie Gütermann
Quelle: Königlicher Palast. Fotos: Wikipdedia/FlickrCC


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 Grand Palace: Die 10 wichtigsten Merkmale

Information

*SCHLIESSUNG DES GRAND PALACE

Tatsächlich locken immer wieder kleine Betrüger unwissende Touristen über das Jahr hinweg in die “Palast-Falle” – dies nennt man “Grand Palace Scam”.  Dies läuft so ab: Ihnen nähert sich ein Thai und sagt, dass der Palast geschlossen sei und er Ihnen deshalb eine “andere Attraktion” zeigen möchte. Schütteln Sie höflich den Kopf und gehen Sie weiter. Kaufen Sie Ihre Tickets auch nur am offiziellen Ticketschalter und nicht bei den “Guides” auf der Straße.

An den hier genannten saisonalen Daten ist der Palast aber tatsächlich geschlossen. Um sicher zu gehen, sollte man vor seinem geplanten Palast-Besuch unbedingt einen Blick auf die Homepage des Grand Palace werfen, denn dort werden alle Schließungen angekündigt:  www.royalgrandpalace.th/en/schedules

ANFAHRT

Die schnellste und einfachste Art den Grand Palace zu erreichen: Nehmen Sie den Skytrain (BTS) bis zur Station Saphan Taksin, begeben Sie sich an den Pier des Chao Phraya River Express Bootes und fahren Sie Flussaufwärts zum “Tja Chang Wang Luang Pier”. Die Bootsfahrt dauert etwa 10 Minuten. Von der Anlegestelle zum Eingang des Grand Palace ist es nur ein kurzer Spaziergang.

ÖFFNUNGSZEITEN

Täglich von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr (bei königlichen Zeremonien geschlossen)

EINTRITT

500 Baht für Ausländer (Thais zahlen keinen Eintritt!) am Ticket-Schalter des Grand Palace. Im Preis inbegriffen ist der Besuch des “Wat Phra Kaeo” (Tempel des Emerald Buddha) sowie des “Queen Sirikit Museum of Textiles”.

KLEIDERORDNUNG (!!)

Besucher des Grand Palace sind dringend angehalten, sich angemessen zu kleiden. Ansonsten kann Ihnen der Zutritt verwehrt werden. Die Einhaltung der Kleiderordnung wird kontrolliert !!

• Keine Shorts, Mini-Röcke oder ansonsten zu kurze Röcke, zu enge Hosen oder andernfalls zu aufreizende Kleidung
• Keine durchsichtigen Hemden oder Blusen
• Ärmellose Hemden oder Unterhemden werden als Oberbekleidung nicht akzeptiert
• Keine Sandalen oder Flip-Flops
• Keine Sweatshirts oder Trainingshosen, Pyjamas etc.