Botanisches Juwel: Mae Fah Luang Park

Der „Mae Fah Luang Botanische Garten“ in Chiang Rai ist ein florales Paradies und ein Muss für Naturliebhaber und Fotografen. Er wurde von der ehemaligen Königinmutter Srinagarindra angelegt und ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Umwelt.

Der „Mae Fah Luang Botanical Garden“ ist ein zehn Hektar großes Gelände auf dem Berg „Doi Tung“ in der Nähe von Chiang Rai. Er ist in Thailand wegen seiner westlichen Pflanzen- und Blumenwelt sehr beliebt. Der Garten verdankt seine Existenz Prinzessin Srinagarindra, der verstorbenen Mutter von König Bhumibol Adulyadej und Großmutter des heutigen Königs Rama X. von Thailand.

Die Prinzessin war in den 1970er und 1980er Jahren eine häufige Besucherin dieser abgelegenen Hochlandregion. Da es damals keine guten Straßen gab, flog sie mit dem Hubschrauber dorthin. Das brachte ihr bei den Einheimischen den Spitznamen „Mae Fah Luang“ ein, was übersetzt so viel wie „Königliche Mutter des Himmels“ oder „Himmlische Mutter“ bedeutet.

Diese Bezeichnung drückt zugleich die tiefe Wertschätzung und den Respekt aus, den die Einheimischen der Königinmutter entgegenbrachten. Insbesondere wegen ihrer Unterstützung für die Entwicklung der Hochlandregionen und ihr Engagement für die Verbesserung der Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen.


Parkregeln & Kleiderordnung beachten

Zum Auftakt ein wichtiger Hinweis: Um Zugang zum Botanischen Garten und der königlichen Villa zu erhalten, gelten bestimmte Regeln.

Das ist in allen königlichen Anlagen in Thailand üblich und wird von allen Besuchern erwartet. Erstens: Ohne Registrierung kein Einlass! Konkret heißt das: Am Eingang müssen Name und Adresse hinterlegt werden – erst dann öffnet sich das Portal für Ihren Besuch.

Zweitens: Der „Dresscode“ ist ebenfalls zu beachten. Bei den tropischen Temperaturen waren wir in Shorts unterwegs, doch sowohl für Frauen als auch für Männer gilt: Der Zutritt ist nur mit langen Hosen gestattet, und die Knie müssen unbedingt bedeckt sein. Aber keine Sorge – am Eingang wird man mit einem passenden „Beinkleid“ ausgestattet.

Ob dieses allerdings modisch überzeugt, liegt im Auge des Betrachters … 😉


Vielfältige Pflanzenwelt

Die Landschaft variiert von üppigen subtropischen Wäldern über blühende Blumenbeete bis hin zu gepflegten Rasenflächen. Auf unserem Spaziergang entdeckten wir eine Vielzahl von westlichen Gewächsen bis hin zu Bonsais und seltenen Baumarten. Und natürlich gibt’s auch ein Orchideen-Haus!

Hier: Die “Venusschuh-Orchidee”, auch Frauenschuh oder – in der Fachsprache – “Padhiopedilum Callosum” genannt.Diese Orchideenart stammt aus Südostasien und gedeiht gerade in Thailands feucht-tropischem Klima. Charakteristisch ist die taschenartige Struktur der Blütenlippe, die an einen Schuh erinnert.

Diese wunderschöne Blume hat marmorierte Blätter, die selbst ohne Blüten dekorativ wirken. Die “Lady Slipper Orchid” ist ein Symbol für Eleganz und wird oft in Orchideen-Ausstellungen präsentiert. Aber nicht alle Blumen stammen aus der Region, sondern aus der ganzen Welt. Hier: der leuchtend rote Feuersalbei!

Diese auffällige Zierpflanze ist für ihre leuchtend roten, kerzenförmigen Blütenstände bekannt ist. Sie stammt ursprünglich aus Brasilien und wird in Gärten und Parks gerne als Blickfang kultiviert. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 20 bis 60 cm.

Ein großer Teil des Gartens ist ein “Arboretum” – so nennt man einen Garten oder Park, in dem Bäume und Sträucher gesammelt, kultiviert und ausgestellt werden. Dieses Arboretum konzentriert sich auf verholzte Pflanzen. Sie dienen der Erhaltung seltener und bedrohter Baumarten.


Themengärten

Der Garten ist in verschiedene Themenbereiche mit speziellen Pflanzenarten unterteilt.

Dazu gehören neben dem Orchideen-Haus auch ein Rosen- und Rhododendrongarten, ein Thai-Pavillon, der Waldgarten, der Kräutergarten, der Farngarten und der Wassergarten. Jeder Bereich hat seine eigene Atmosphäre und eine Vielfalt an Pflanzenarten. So stellt man sich einen Garten Eden vor!

Das weitläufige Gartengelände ist von gepflegten Wegen durchzogen und überall ist die geschickte Verbindung von Kunst und Natur sichtbar und wirklich beeindruckend. Ausgedehnte Spaziergänge in dieser herrlichen Landschaft machen einfach Spaß.

Und hier noch ein faszinierendes Kunstwerk! Ein Fabelwesen ganz und gar aus Holz und Gras gefertigt.

Überall finden sich auch Brückchen, Springbrunnen, Felsmalereien, Holzkonstruktionen und sogar ein kleines immergrünes Labyrinth. Besonders reizvoll ist hier der kleine Teich mit Springbrunnen und einem kleinen Pavillon im Lanna-Stil für die Schwäne.


Begehbares Vogelnest

Mögen Sie es noch ein wenig origineller? Diese außergewöhnliche Aussichtsplattform ist geformt wie ein überdimensionales Vogelnest und lädt Besucher wie uns nicht nur zum Verweilen, sondern auch zum Staunen ein. Denn dieses Nest ist begehbar und vermittelt augenblicklich ein Gefühl von Geborgenheit und “Nestwärme”!

Mit ihrem kunstvollen Geflecht aus Ästen und Zweigen fügt sie sich harmonisch in die grüne Umgebung ein und bietet eine einzigartige Perspektive auf die umliegende Landschaft. Hier wurde ich gerne zum Nesthäkchen…!!

Dies ist ein wunderbarer Ort, der jeden Spaziergänger dazu einlädt, ein paar Minuten innezuhalten und die Schönheit der Natur aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben. Und wer weiß – vielleicht wird hier sogar der Nestbauinstinkt von Männern geweckt! Schließlich bekommt man selten die Chance, in so einem beeindruckenden Konstrukt zu thronen.

Alle Aussichtspunkte im “Mae Fah Luang Botanical Garden” sind derart geschickt platziert, dass man quasi von überall einen herrlichen Blick über den Garten und die umliegende Landschaft hat. Sogar bis hinunter in die Ebene. Hier ist im Hintergrund die typische Hügellandschaft der Provinz Chiang Rai zu erkennen.


Royal Villa

Die Königinmutter Srinagarindra, eine ehemalige Krankenschwester, interessierte sich persönlich für die Gesundheit und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung. 1987 ließ sie im Alter von 87 Jahren aus privaten Mitteln eine einfache, aber elegante königliche Villa im traditionellen Lanna-Stil errichten.

Sie betrachtete dies als ihr erstes wirkliches Zuhause in Thailand und legte großen Wert auf Nachhaltigkeit und die Verwendung lokaler Materialien. Uns erinnerte dieses Landhaus ein wenig an ein gemütliches Schweizer Chalet!

Das Innere der Villa ist mit kunstvollen Holzschnitzereien, Möbeln und Gemälden ausgestattet. Hier sind auch zahlreiche persönliche Gegenstände der Königinmutter ausgestellt, die einen Einblick in ihr Leben und das der gesamten königlichen Familie geben.

Die ehemaligen Wohnräume der Königinmutter und der Garten können täglich ab 7:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Regelmäßig werden auch Führungen durch die Villa angeboten.

Die Aussicht von der großzügigen Terrasse der Villa ist kaum zu übertreffen! Kein Wunder, dass die Königliche Villa ein besonderer Anziehungspunkt innerhalb des Gartens ist.

Die Royal Villa mitsamt Botanischem Garten ist ein Ort der Ruhe und Besinnung, an dem der Besucher die Schönheit der traditionellen thailändischen Architektur in vollen Zügen genießen kann. Und wer Glück hat, bekommt hier den ein oder anderen tierischen Bewohner zu Gesicht…


Fazit

Der “Mae Fah Luang Botanical Garden” ist ein einzigartiges Erlebnis für Pflanzenliebhaber, Naturfotografen oder all diejenigen, die einfach nur auf der Suche nach einem wunderschönen Ort zum Entspannen sind.


© Text & Fotos: Nathalie Gütermann & Jörg Baston


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Webseite: https://www.maefahluang.org/

Adresse: Mae Fa Luang Botanical Garden
Mae Fah Luang District,
Chiang Rai 57240, Thailand

Lage: Doi Tung Mountain

Preisniveau: 90 THB (nur Garten), Arboretum: 90 THB, Kombi-Ticket 220THB

Öffnungszeiten: 07:00 - 18:00 (täglich)