Koh Lanta Urlaub: Mystik im Mangrovenwald
❂ Strand Alternative auf Krabis Insel ❂ Schnappen Sie sich einen Kajak und erkunden Sie in Ihrem Koh Lanta Urlaub auch mal die prächtigen Mangroven. Im Naturwald können Sie übrigens auch wohnen und essen, und zwar in einem “Homestay” auf einer idyllischen Fischfarm. Das ist doch mal ganz was anderes, selbst für eingefleischte Naturfreunde…!
Ferienträume haben viele Facetten. Die einen trauern den “guten alten Backpacker-Zeiten” nach und mieten eine einfache Hippie-Hütte, stets auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Andere möchten sich auf jeden Fall eine “Auszeit” in einem eleganten Luxushotel gönnen – so wie ich!
Mein Top-Tipp für einen unvergesslichen Koh Lanta Urlaub am Strand: das wunderbare “Pimalai Resort” in der Kan Tiang Bucht im Süden der Insel.
Ob also schickes Ambiente oder Abgeschiedenheit in aller Einfachheit – beides gibt’s auf Koh Lanta. Doch aller guten Dinge sind drei!
Verbringen Sie Ihre Ferientage doch mal hier:
in einem typisch thailändischen “Homestay” auf dem Fluss, mit Fischfarm und exzellenter “floating cuisine”. Das wäre die 3. Alternative.
Oder – falls dies dann doch zu einfach ist für Ihren Geschmack und sie nicht mitten im Mangrovenwald wohnen möchten – : Gehen Sie einfach zum Lunch dorthin, verbunden mit einer Paddel-Stunde im Kajak.
So ein Abenteuer-Ausflug in das kühle Schattenreich der Mangrovenwälder im Osten der Insel ist definitiv eine perfekte Alternative zum Strandleben unter der glühenden Sonne Thailands. Denn die wahre Schönheit von Koh Lanta definiert sich nicht nur über die schneeweißen Strände, die sich von Norden nach Süden erstrecken. Vielmehr gehört zum Charme des Eilandes auch ein Seezigeunerdorf im Südosten, und eben die pittoresken Küstenwälder im wilden, ursprünglichen Osten. Hierher entführe ich Sie heute!
“Fishing Lakes”: Zum Angeln und Kajak fahren
Das Mangrovengebiet von Koh Lanta ist eines der grössten von Südthailand. 75 verschiedene Baumarten gibt es im Lanta-Wald, in dessen Geäst zahlreiche Vögel, Reptilien und Affen leben. Mächtig ragen die Riesenwurzeln der Mangroven in die brackigen Flussmündungen und “Fishing Lakes” zwischen Lanta Yai und Lanta Noi.
Neben Korallenriffen und tropischen Regenwäldern zählen Mangroven zu den produktivsten und artenreichsten Ökosystemen der Erde. Die Wurzeln bieten Fischen, Schnecken, Muscheln und Krabben einen sicheren Lebensraum. Aber auch viele Wasservögel und Reptilien nutzen das reiche Nahrungsangebot und nisten in den Baumkronen. Außerdem stabilisieren Mangrovenwälder den Küstenverlauf und bilden eine natürliche Waldbarriere gegen Flutwellen.
Leider wurden weltweit viele Mangrovengebiete durch Abholzung zerstört. Besonders die zunehmende Shrimpszucht gefährdet den Wald und verseucht das Wasser. In Thailand hat König Bhumibol schon seit Jahren jegliche Rodung verboten und auch auf Koh Lanta – speziell nach dem verheerenden Tsunami – wesentliche Schritte zur Wiederaufforstung eingeleitet. Seine Majestät war es auch, der hier (ebenso wie im bekannten Pranburi Forest Park) zahlreiche Mangroven eigenhändig pflanzte.
Koh Lantas Mangrovenwald ist über kilometerlange Holzstege recht gut begehbar.
DOCH VORSICHT:
Zahlreiche Holzplanken sind immer wieder defekt, wie man in meiner Fotogalerie gut sehen kann. Deshalb stets auf Schritt und Tritt achten! Doch das Abenteuer lohnt sich. Wer sich auf diesen maroden Holzstegen und Brücken ins Innere der Wälder zu den “Fishing Lakes” begibt, ist im authentischen Thailand angekommen.
Für Naturfreunde ist dieses Sumpfgebiet ein grünes Paradies, das man am besten per Boot erkundet. Lokale Fischer bieten eine Rundfahrt im Longtailboot oder auf dem Fischkutter an, was zumeist auch mit einem Angelausflug verbunden werden kann. Wir empfehlen jedoch die sportlichere Variante!
Mieten Sie sich ein Kajak-Boot (500 Baht für 3 Stunden) und paddeln Sie einfach drauf los. Ausrüstung mit Schwimmwesten gibt’s vor Ort, zum Beispiel am Eingang des Flussdeltas, oder im Inneren des Waldes bei der “schwimmenden Fischfarm”. Das besonders nette thailändische Besitzer-Ehepaar betreibt außerdem ein günstiges Gästehaus und ein bezauberndes, ganz und gar authentisches Thai-Bistro.
Frische Fische von Fischers Fritz
Und wie kommt man hin? Wer lang genug ins Grüne hinein wandert, steht plötzlich vor einem Gebilde aus Hölzern, Becken auf Stelzen und einigen Hütten mit Strohdächern, die auf einer schwimmenden Plattform mitten im Fluss befestigt sind. Willkommen auf der “Thung Yee Peng Fish Farm” steht auf einem handgemalten Schild, das von bunten Blüten und Wildpflanzen umrankt ist. Ein Steg führt zu den Fischbecken, angefüllt mit Flusswasser voller Meeresgetier.
Im Gegensatz zu Shrimpsfarmen, die ein grosses Gelände zur Garnelenzucht benötigen, wurde hier keine einzige Mangrove gefällt, und Chemikalien oder Antibiotika sind sowieso Fremdwörter für diese lokalen Fischersleute. Die wenigen Becken befinden sich mitten auf dem Mangrovenkanal. Ausser einigen Kajakfahrern und Spaziergängern, die im Urlaub nicht nur am Strand liegen, sondern lieber etwas “unternehmen”, bin ich in diesem weitverzweigten und tief verwurzelten Wald ganz allein im wunderbaren Natur-Labyrinth.
Meeresdelikatessen “Thai Style”
Während der Hausherr Mr. Yat kleine Fische, Muscheln und einige Krabben direkt vor meinen Augen aus dem Becken fischt, stehen seine Mutter und Ehefrau in der Küche am Wok. Ich bin hungrig lasse mich überraschen, denn in diesem “floating restaurant” gibt’s einige Hausspezialitäten, die man sonst nirgendwo auf der Insel bekommt. Zum Beispiel frittierte Tintenfischstreifen mit einer hausgemachten Kräutersauce und dazu leckere Satay-Spieße sowie eine super scharfe Tom Yam Gung mit Edelfischen. Beilagen: süß-saurer “Som Tam”-Salat und Meeresfrüchtesalat “Yam Talay”.
Natürlich gibt’s hier auch die klassischen Gerichte zum super günstigen Preis, zum Beispiel Pad Krapao, Pad Thai oder Khao Pad, serviert mit Reis und einer Variation von grünem Gemüse.
Besser kann man noch nicht einmal in einem teuren Edellokal speisen!
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann