Loha Prasat: Bangkoks heiliger “Eisen-Palast”

❂ Willkommen im “Iron Palace”❂ Dieses Prachtgebäude steht auf dem Tempelgelände des Wat Ratchanatdaram, der sich schräg gegenüber vom “Golden Mount” befindet. Der Bergtempel mit seiner goldenen Pagode auf einer weißen Anhöhe ist allgemein bekannt, aber der hier beschriebene “Loha Prasat” ist ein echter Geheim-Tipp. Die Besonderheit: das Bauwerk entspricht gar nicht der sonst üblichen “WAT”-Architektur, sondern ist wie eine dreistufige Pyramide gebaut – eingehüllt von 37 goldenen Metall-Chedis.

In Bangkok mangelt es ja wirklich nicht an majestätischen Tempeln. Einer ist eleganter und beeindruckender als der andere, aber einige zeichnen sich durch ihre besonders originelle Architektur aus. Deshalb möchte ich Ihnen auf meiner “Secret Site” ein ganz außergewöhnliches Juwel präsentieren.

Obwohl es in der Nähe von der Khao San Road und zahlreichen bekannten Sehenswürdigkeiten liegt, wird der “Loha Prasat” gar nicht, oder nur am Rande, in Reiseführern oder von Tour-Veranstaltern erwähnt. Dabei wurde “the Metal Castle” im Jahre 2005 sogar von der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen, was die historische Bedeutung des Tempels unterstreicht. Allerdings wurde der offizielle Titel bislang noch nicht vergeben.

Umgeben von einem wunderbaren Garten, einem weitläufigen Hof und einem Amulett-Markt (siehe Infobox!), befindet sich die Tempelanlage “Wat Ratchanatdaram Worawihan” im Phra Nakhon Distrikt von Bangkok. Vom Wat Saket (“Golden Mount”) kann man den Haupttempel und den daneben erbauten Loha Prasat mit seinen vergoldeten Pagoden schon von Weitem sehen, und er liegt auch fußläufig ganz in der Nähe.

Das Schloss-ähnliche Gebilde ist nur 10 Gehminuten vom Bergtempel entfernt. Ich wusste lange Zeit auch nichts von dieser architektonischen Attraktion. Der “Loha Prasat” ist 36 Meter hoch, und sein gängiger Name – “Metal Palace” – ist auf die 37 Metall-Chedis zurückzuführen, die das Gebäude “einrahmen”. Sie stellen die 37 Tugenden der Erleuchtung dar. Auf ihrer Spitze tragen sie einen burmesischen Schirm.

Mein langjähriger thailändischer Freund “Khun O” erzählte mir davon, als ich mal wieder auf Recherche-Tour in der Altstadt unterwegs war. Ich wollte mehr von “Rattanakosin Island” wissen, und vor allem von Sehenswürdigkeiten abseits vom Königspalast und den klassischen Tempeln Wat Pho und Wat Arun.

“Was gibt’s sonst noch Interessantes in dieser Gegend zu entdecken?”, fragte ich den Bangkok Insider an meiner Seite, der schon seit Jahrzehnten in der Stadt der Engel wohnhaft ist. Und so landeten wir genau an dieser Stelle…

Hier sitzen wir auf den Treppenstufen eines Denkmals mit der Statue von König Rama III in der Parkanlage des Loha Prasat. Die Figur des Monarchen sehen Sie in Menschengröße in meiner Bildergalerie unten.

Der Eintritt in den “Eisernen Palast” ist für jedermann frei, jedoch ist ein kleine Spende von 20 Baht begrüßenswert, die für den Erhalt des Bauwerks verwendet wird.

Und bitte nicht vergessen: vor dem Eingang die Schuhe ausziehen und angemessene Kleidung tragen. Auch wenn dieses Gebäude kein Tempel an sich ist, so ist es doch eine heilige Stätte wo Mönche den ganzen Tag über ein- und ausgehen.

Das für Thailand in einem höchst ungewöhnlichen Stil erbaute Gebäude ist eine Replika eines ähnlichen Gebildes, das von König Dutthagamani von Anuradhapura etwa um 150 v. Chr. errichtet wurde. Loha Prasat ist der indische Name aus der Zeit Buddhas und bezieht sich auf eine mehrstöckige und quadratische Konstruktion mit Metalltürmen, die ursprünglich als Mönchsquartier diente.

Später übernahm King Rama III. (König Nangklao) die Idee, ein Bauwerk im Stil einer Pyramide mit mehreren quadratischen Ebenen zu errichten. Im Jahre 1846 begann der Bau des dreistufigen Loha Prasat, allerdings wurde der heilige Palast erst unter King Rama VI. (König Vajiravudh) endgültig fertiggestellt. Insgesamt gab es lediglich drei solcher Konstruktionen auf der ganzen Welt. Nur in Bangkok steht sie noch.

Ursprünglich waren die spitzen, schmalen Stupas pechschwarz, neuerdings erstrahlen sie in hellem Gold.

In den unteren Etagen befinden sich zahlreiche Meditationszellen und eine umfassende Bibliothek mit allen buddhistischen Lehren. Besonders beeindruckend sind die geometrisch ausgerichteten, völlig schnörkellosen Wandelgänge mit unzähligen Buddha-Statuen sowie Schildern mit den weisesten Sprüchen des Buddha (auf Thai und Englisch).

Und dann gibt es noch eine veritable “Stairway to heaven”!! Eine super schmale, spiralförmige Wendeltreppe führt hinauf ins oberste Stockwerk mit atemberaubendem Blick über Bangkok. Dort, so heißt es, wird eine Reliquie des Fürsten Buddha aufbewahrt. Sozusagen “auf höchster Ebene”.

Wer hier hinaufklettert, ist bildlich gesehen im Nirwana angekommen – im Himmelreich des Göttlichen. Aber sehen Sie selbst…

Die Tempelanlage "Wat Ratchanatdaram Worawihan" in der Altstadt von Bangkok.
Mönche beim Mittagessen auf dem Tempelgelände
Ein Mönch auf dem Weg ins Meditationszentrum des Loha Prasat.
Der "Metal Palace" ist 36 Meter hoch, und sein Name ist auf die 37 Metall-Chedis zurückzuführen...
... die das Gebäude einrahmen. Sie stellen die 37 Tugenden der Erleuchtung dar.
Auf ihrer Spitze tragen sie einen burmesischen Schirm.
Im Jahre 1846 begann der Bau des dreistufigen Loha Prasat.
Der Eintrag ins Gästebuch und eine kleine Spende von 20 Baht sind willkommen.
Nichts ist kitschig oder verziert. Hier findet man eine Ruhe-Oase von schnörkelloser Pracht.
Impressionen von meinem Rundgang durch den Loha Prasat
Auf jeder Etage sind die weisen Sprüche des Buddha zu lesen.
Hier geht's zur "Stairway to heaven". Wer bis ganz nach oben klettert...
... ist bildlich gesehen im Himmelreich des Göttlichen, dem Nirwana, angekommen.
Das Denkmal von König Rama III im Park des Loha Prasat.
Wer also in der Altstadt unterwegs ist, sollte diese Attraktion nicht verpassen. Ein echter Geheimtipp!!