“Black Ginger”, Phuket: Thai-Lokal auf dem See
❂ “Mystische Welt des Black Ginger”❂ So beschreibt das Designhotel “The Slate” sein Thai Restaurant. Und tatsächlich erwartet Sie ein magischer Ort, denn das von Fackeln erleuchtete Lokal, das nur abends geöffnet ist, erhebt sich mitten auf einer idyllischen Lagune. Der Clou: diese kulinarische Oase ist nur mit einem Floss zu erreichen…!
Jedes Mal, wenn ich auf Phuket weile, reserviere ich einen Tisch im Black Ginger! Es gibt ja einige wunderbare Restaurants auf der Insel, aber das hier ist für mich der ultimative Geheimtipp. In diesem Fall wette ich, dass Sie noch nie von diesem gastronomischen Juwel gehört haben. Es sei denn, sie waren mal Gast im “The Slate”. Das ist Phukets originellstes Designhotel am Nai Yang Beach.
Das Black Ginger liegt inmitten eines idyllischen kleinen Sees, der sich auf dem weitläufigen Parkgrundstück des soeben erwähnten Resorts befindet. Doch auch für Gäste, die nicht dort wohnen, ist dieses Lokal geöffnet. Für mich gehört es jedenfalls zu den besten und romantischsten Thai Restaurants auf Phuket.
Allein schon die originelle “Anfahrt” ist ein Erlebnis für sich…
Ja ganz recht. Man muss dieses Restaurant anfahren, um dorthin zu gelangen. Und zwar auf einem Floss. Insofern ist das Black Ginger ein wahrhaftiges »Hideaway«, was übersetzt »Versteck« heißt. Und dieses lohnt sich, zu entdecken.
Der “Boat Service” steht schon parat, als mein Mann und ich pünktlich um 19 Uhr ankommen. Warten müssen wir nicht, denn der Flossführer ist über unser Kommen informiert. Hier wird man nur mitgenommen, wenn man frühzeitig einen Tisch im Black Ginger reserviert hat. Schließlich gibt es nur eine limitierte Anzahl von Plätzen im Restaurant, und die “Slate”-Hotelgäste haben natürlich Vorrang.
Das Ambiente
Dieses typisch thailändische Restaurant steht im krassen Gegensatz zu dem, was man in einem ultramodernen Designhotel wie dem “Slate” erwarten würde. Dazu muss man jedoch die langjährige Historie des Resorts kennen, das ursprünglich mal “Pearl Village Hotel” hieß.
Von den Vorfahren des heutigen Besitzers Khun Wichit Na-Ranong war es auf dem Grundstück einer ehemaligen Zinnmine erbaut worden. Und zwar ganz und gar im “Thai Style”, bevor es vom berühmten kalifornischen Architekten und Interior Designer Bill Bensley in ein hippes Designhotel umgewandelt wurde.
Auf Wunsch und Geheiß von Khun Wichit ist dieser traditionelle Gebäudekomplex erhalten geblieben – als Hommage an die “alte Zeit”. Zum Glück, finde ich. Denn als Thailand-Urlauber möchte man schließlich den landestypischen Flair genießen!
Das Restaurant
Wer das Black Ginger betritt, das auf einem stabilen Ponton auf dem Seegrundstück errichtet wurde, ist augenblicklich fasziniert. Mehrere “Salas” erheben sich rund um eine Open-Air-Fläche, die wie ein Innenhof gestaltet ist. Kurze Erklärung: Eine typische Thai “Sala” ist ein traditioneller Pavillon aus Holz, der aus der Ayutthaya-Periode stammt.
Sie kennen diesen architektonischen Stil sicherlich von buddhistischen Stätten in ganz Thailand. Wegen ihrer großen kulturellen, religiösen oder spirituellen Bedeutung findet man solche “Salas” meist auf Tempel-Terrains, denn sie sind perfekte Orte für Gebete, Meditation oder andere spirituelle Praktiken.
Als multifunktionale Räume werden sie oft auch als Orte für Versammlungen, Zeremonien und andere Aktivitäten genutzt. So zum Beispiel in diesem Fall für ein bezauberndes Romantik-Restaurant mit Bar.
Das überwiegend mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Spitzdach ruht auf Säulen oder Pfosten, die den jeweiligen Pavillon stützen. In der Regel ist eine “Sala” rundum offen, um eine maximale Luftzirkulation und eine Verbindung zur umgebenden Natur zu ermöglichen.
Zum Black Ginger Restaurant gehören zwei offene und ein verglaster Haupt-Pavillon, in dem mein Mann und ich gleich ein köstliches Thai Dinner genießen werden. Doch bevor wir drinnen Platz nehmen, genehmigen wir uns zunächst noch einen Aperitif auf der großflächigen Holzterrasse.
Nächtliches Ambiente
Hier ist’s wirklich herrlich!
Die Atmospähre mit Blick über die erleuchtete Lagune, mit ihrem charmanten Steg und den wiegenden Lampions in den Baumwipfeln, ist wirklich filmreif. Und dazu einen tropischen Cocktail…
Mich wundert’s daher nicht, dass das Black Ginger ganz aktuell von der Vereinigung Asia’s Best Awards als eines der “Top 10 Best Occasion Restaurants in Thailand” gewählt wurde.
Mit großer Vorfreude steige ich die Treppen zum rundum verglasten “Thai Mansion” hinauf. Da ich öfters schon hier war, weiß ich, was ich erwarten kann. Und wie meine Leserschaft weiß, bin ich ja ein erklärter Fan von “Thai Food”.
Was hießt “Black Ginger”?
Schwarzer Ingwer wird in Thailand traditionell seit mehr als 1000 Jahren als Nahrungsmittel und Medizin verwendet. Schwarz ist auch ein Symbol für Raffinesse und Eleganz.
Deshalb müssen Sie sich darauf gefasst machen: im Black Ginger ist’s zwar nicht pechrabenschwarz, aber man muss sich zunächst an die Dunkelheit gewöhnen. “Black is beautiful”! Doch keine Sorge: Wandleuchten, Kerzen und Menülampen sorgen für die nötige Lichtquelle.
Trotz des hier vorherrschenden traditionellen “Thai Style” unübersehbar: die avantgardistische Design-Elemente des Einrichtungskünstlers Bill Bensley, der, wie erwähnt, auch für das kultige Interieur von “The Slate” verantwortlich zeichnete.
Das Black Ginger kann sich rühmen, seit 2019 im Michelin Guide gelistet zu werden. Und das bis heute. Vielleicht liegt es daran, dass man speziell in diesem Lokal die authentische Küche Phukets aufgetischt bekommt (“True Tastes of Phuket”). Was nur wenige wissen: Die südthailändische Küche hat ihre eigenen Besonderheiten, die sich von anderen regionalen Küchen des Landes unterscheidet. Diese Informationen habe ich bei meinem Rundgang durch das Thai Hua Museum in Old Phuket Town bekommen. Dort wird ein ganzer Ausstellungsraum diesem interessanten Thema gewidmet.
Im Michelin-Führer kann man folgende Empfehlung nachlesen: “Die Speisekarte im Black Ginger präsentiert eine Mischung aus traditionellen thailändischen Speisen und kreativen Fusionsgerichten. Wir empfehlen vor allem die französischen Fine de Claire-Austern mit thailändischen Gewürzen sowie den gegrillten kanadischen Hummer. Dieser wird sowohl mit Tamarindensauce als auch mit Chili-Limetten-Sauce serviert”.
Genuss-Menü
Mein Mann und ich entscheiden uns jedoch nicht für die köstlichen Leckereien “à la carte”, sondern für das mehrgängige Degustations-Menü “Black Ginger Indulgence”*. Dazu gehören 3 Vorspeisen, ein kleiner Thai Salat, 4 Hauptspeisen mit Reis sowie ein Dessert. Was viel klingt, ist aber überschaubar.
Denn die Portionen sind zum Probieren gedacht, und speziell bei diesen “Happen” hat die Küchenchefin ihr ganzes Können eingebracht.
Chefin am Herd
Khun Anongrat Meklai heißt die Kochkünstlerin hinter dem Herd. Kurz: “Chef Piak” (links von mir im Bild). Mit knapp 30 Jahren Erfahrung und einer immensen Leidenschaft für ihr Handwerk ist die Thailänderin sehr stolz darauf, einfache und traditionelle Rezepte mit komplexen Aromen zuzubereiten und damit einen solch’ großen Erfolg zu erzielen.
Zu den Spezialitäten von Chef Piak gehören Som Tam, Tom Yum und Phanaeng Curry – eben die Klassiker der thailändischen Küche. Doch wow…! Durch ihre kreative, teilweise sogar avantgardistische Neuinterpretation, vor allem durch die Zugabe von ungewöhnlichen lokalen Aromen und Gewürzen, erlebt der Restaurantgast eine veritable Geschmacksexplosion.
- Vorspeise
Delikat: Khun Piaks selbst gerollte frische Frühlingsrollen, die mit zartem Krabbenfleisch, saftigem Schweinefleisch und Chilipüree gefüllt sind und mit Honig-Tamarinden-Sauce und ‘Siam Pomelo’ serviert werden.
- Zwischengericht
Köstlicher Mini-Salat mit einer knusprigen Garnele auf einem Bananenblütenbett, beträufelt mit süßer Chilisauce.
- Hauptgang
Dieser besteht aus 5 verschiedenen Gerichten: 1) Gelbes Krabbencurry “Gaeng Pou” mit echten Betelblättern. 2) Gegrilltes Fleisch vom Wagyu Rind mit Thai Kräutern. 3) Gedünstete Fischfilets in Sojasauce. 4) Gemüse aus lokalem Anbau in Austernsauce. 5) Beilage: ein farbiges “Reis Trio”.
- Nachspeise
“Kluay Cheam Indigo” – ein süßer Höhepunkt: Pochierte Banane mit Kokosnuss-Gelee, knuspriger Streuselgarnitur und blauer Indigo-Eiscreme.
Mein Fazit: Das “Black Ginger Restaurant”, das zum extravaganten Strand- & Designhotel “The Slate” an der abgeschiedenen Nordwestküste Phukets gehört, ist zweifellos ein herausragendes Ziel für Foodies und Romantiker. Mit seinem beeindruckenden “Floss Service”, der paradiesischen Atmosphäre direkt am See, seiner authentischen südthailändischen Küche und der erstklassigen Bewirtung bietet dieses Lokal allen Gästen ein unvergessliches gastronomisches und atmosphärisches Erlebnis.
© Text: Nathalie Gütermann. Fotos: Nathalie Gütermann/Jörg Baston
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