Kanchanaburi Unterkunft: Flosshotel & Wasserfall
❂ Fluss-Romantik im “Madatara Raft House”❂ Wenn es auf dieser Welt noch so etwas wie ein Paradies geben sollte, dann wäre es wohl diese Kanchanaburi Unterkunft! Ein Platz mitten im Sai Yok Nationalpark, der an Idylle und Romantik nicht zu überbieten ist. Und wo der Verzicht auf Luxus – und die Dusche unter dem Wasserfall – der wahre Luxus ist.
Es gibt nur zeitweise Strom (Steckdosen gibt’s an der Rezeption), und auch kein Internet in den schlichten Zimmern. Denn ich befinde mich im tiefsten Wald, rund 50 Autominuten von Kanchanaburi entfernt in einem Flosshotel – besser gesagt ein Flosshaus – direkt am River Kwai.
Das “Madatara Raft House” ist ein Traum für Menschen, die dem Alltag entfliehen wollen und in totaler Abgeschiedenheit und inmitten einer zauberhaften Natur Kraft tanken wollen. Doch nicht nur das. Wer bei Khun Toy und Khun Wong – den Besitzern der schwimmenden Kanchanaburi Unterkunft Unterschlupf findet, erlebt das, was man in der heutigen Zeit so oft vermisst…
… ein Gefühl von Glückseligkeit.
Man könnte schreien vor Freude! Hier, auf einem Gewässer mitten im Sai Yok Nationalpark, ist man wieder Kind, das die Welt mit neugierigen Augen entdeckt.
Dafür sorgen nicht nur die Hängematten auf dem Floss-Plateau vor jedem Zimmer. Und auch nicht nur die Laternen und flackernden Kerzen, die das “Float House” abends in mystisches Licht tauchen.
Sondern es ist auch die Vorfreude auf ein ganz besonderes Abenteuer am nächsten Morgen: die Dusche unter einem mächtigen Wasserfall. Aber der Reihe nach…
Wohnen im Verborgenen
Zunächst sollten Sie das “Madatara” auf Google Maps suchen, denn es ist nicht leicht zu finden. Die Beschilderung ist spärlich und der Weg führt durch den dichten Wald im Sai Yok Nationalpark. Vorbei geht’s an ein paar Parkwächtern bis zu einem Parkplatz.
Von dort muss man zum Resort laufen. Das dauert nicht lange, doch des Nachts ist das nicht ideal. Deshalb lieber tagsüber anreisen, und falls es wider Erwarten mal später wird, unbedingt Taschenlampen mitnehmen!
Doch dann liegt es vor einem, das Heim auf dem Wasser. Wie herrlich!
Alles ist aus Holz und aus Baumstämmen gezimmert, blühende Bougainvillea überall – und Hängematten!
Khun Toy und ihr Mann Khun Wong erwarten uns schon und begrüßen uns herzlich. Sie spricht Deutsch, denn sie hat zeitweise in Deutschland gelebt und ein Reisebüro in Pattaya betrieben, bevor sie ihren Traum erfüllte und nach einer Kanchanaburi Unterkunft sucht. Am Riwer Kwai in Sai Yok wurde sie fündig und errichtete “ihr Haus” am Rande des Dschungels. Das Madatara ist nicht wirklich ein Hotel, vielmehr ein Gästehaus für Familie, Freunde – und eben für neue Freunde. Die Zimmer sind einfach: Bett, Stuhl, Tisch, Schrank – und ein Bad mit Toilette, Wanddusche und fließendem (kalten) Wasser. Mehr braucht man aber nicht! Denn:
Im “Madatara” gibt es gute Gespräche, wunderbare selbstgekochte Gerichte und vor allem eins: Solitude.
Kein Lärm, kein Geschrei, kein Telefon, kein Computer. Nur das Plätschern des Wassers, das leise Rauschen des Urwaldes nebenan, und ein gelegentliches Knattern von Longtailbooten, die das ein oder andere Floss über den Fluss ziehen.
Unterm Wasserfall duschen!
Auch ich erlebe diesen ungewöhnlichen Ausflug. Bei strahlendem Sonnenschein löst Khun Wong die Seile vom Resort auf Stelzen, unser Floss mit Restaurant legt ab, und gemächlich schippern wir den Kwai hinunter… an zahlreichen anderen Hausbooten und Floss-Unterkünften vorbei. Siehe Bildergalerie unten. Dann sind wir endlich da!
Kinder planschen fröhlich in den Fluten, einige Touristen paddeln im Kanu vorbei, eine Gruppe von Thais macht “party time”. Unterdessen serviert uns Khun Toy köstliche Ananas und Drinks and den Holztischen. Handtücher liegen bereit, und wer sich als Gast sicherer fühlt bekommt eine Schwimmweste. Es gibt auch eine Gästetoilette. Dann sind wir endlich da.
Unser Floss hält direkt unter dem Wasserfall.
Haben Sie das schon einmal erlebt? Wenn es heftig und unaufhörlich auf einen herunterprasselt und die Macht der Natur hautnah spürbar ist?
“Hier ist man Mensch, hier darf man’s sein”, denke ich, während ich unter den Wassermassen regelrecht begraben werde – wie man auf dem Foto sieht! 🙂
Sommerfrische am Baggersee in Europa? “Same, same – but totally different”… ich befinde mich in einer anderen Welt, die mir viel, viel besser gefällt.
Morgen geht die Reise weiter: vom Sai Yok Nationalpark geht’s zu den heißen Quellen im Dschungel und zur Seen-Platte in einem anderen Nationalpark nebenan. Danach fahren wir zur längsten Holzbrücke in Thailand, zum 3 Pagoden-Pass an der birmanischen Grenze und zum “Hellfire Pass”, wo sich einst das Kriegs-Drama rund um die “Eisenbahn des Todes” abgespielt hat. Im Jahre 2014 wurde die wahre Geschichte einer menschlichen Tragödie an den Originalschauplätzen verfilmt, im Hollywoodwood-Streifen “The Railway Man” (Auf Deutsch: die Liebe seines Lebens) – mit Colin Firth und Nicole Kidman in den Hauptrollen.
Doch das ist noch 24 Stunden weit weg. Irgendwann geht’s mit dem Floss zurück “nach Hause”.
Ein wenig erschöpft, aber glücklich lasse ich mich in die Hängematte vor meinem Zimmer fallen und hänge einfach ab – bis später am Abend wieder die Laternen angehen, und die Kerzen flackern. Thailand besteht eben nicht nur aus Stränden und Meer!
Sicherlich: es gibt noch viele andere Flosshotels in dieser Gegend. Auch viel luxuriöser, und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet. Auch diese originelle Kanchanaburi Unterkunft ist erwähnenswert: das “Hin Tok River Camp”.
Doch wie gesagt: hier – im schwimmenden “Madatara Raft House” in diesem versteckten Winkel am River Kwai habe ich meine ganz persönliche Zuflucht auf einem Floss entdeckt.
Wenn es für mich ein Natur-Paradies gibt, dann ist es hier…
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann
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