Phukets Ostküste: Meeresfrüchte in Laem Hin
❂ Versteckte Ecken entdecken – das ist an Phukets Ostküste möglich ❂ Jeder Urlauber hat sicherlich schon von Patong und der Westküste gehört – dem Zentrum für schöne Strände, Abwechslung und Vergnügung. Große Teile im Osten sind hingegen vom Tourismus noch fast unberührt. Zum Glück! Authentisch, idyllisch und liebenswert ist es dort. Auf Waldwegen und Schotterpisten begab ich mich geradewegs in die Gefilde der Seligen.
Phuket Ostküste? Was gibt’s dort schon zu entdecken? Ein paar super charmante Ecken, sage ich Ihnen. Natürlich kann man seine Ferien tagein und tagaus am Strand oder am Hotelpool verbringen und einfach nur faulenzen. Doch wer ein wenig seine Umgebung und das thailändische Leben entdecken möchte, sollte sich dorthin begeben, wo sich Urlauber normalerweise nicht hinbegeben: nach Laem Hin, im Osten von Phuket.
Zwischen Old Phuket Town und dem Yachthafen Royal Phuket Marina, entdeckte ich ein wunderbares Fleckchen am Ende eines Waldgebietes. Hier herrscht eine Ruhe und Gelassenheit, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Vögel zwitschern in ihren chinesischen Käfigen…
… die Wäsche einer Großfamilie trocknet im Sonnenschein…
… und kleine Katzenbabys liegen träge und schläfrig im Schatten.
Noch haben sie die Leckereien auf dem Tisch nebenan nicht entdeckt..!
Spätestens wer auf der Soi Kohkeaw 2 durch die winzige Ortschaft “Ban Laem Hin” fährt, der weiß: Hier ist man im Fischerviertel der Insel angekommen.
Abseits der ausgetretenen Touristenpfade
Die Menschen an Phukets Ostküste leben fernab von den Ferienzentren in Patong, Kata und Karon. Hier strahlen die Thais noch eine spontane Freude und natürliche Freundlichkeit aus, wie man sie kaum mehr auf der sonst so überfüllten Touristeninsel findet.
Wegweiser zum Insider-Tipp
Um Paradiese zu finden, muss man sich schon ein wenig Mühe geben. Doch diese lohnt sich. Wer von der Hauptstraße in Richtung Phuket Town fährt (Thep Krasatri Road) und an einer unscheinbaren, winzigen Ausfahrt mit dem Schild “Laem Hin Seafood / Coconut Island Pier” nach links abbiegt…,
… erreicht nach rund 15 Minuten Fahrt über eine hügelige Landstraße eine Bucht, die landschaftlich nicht reizvoller sein könnte.
Ein Großteil dieser Küste ist Feuchtgebiet, bedeckt von knorrigen Mangrovenwäldern, Kautschuk-Plantagen, Shrimp-Farmen und kleinen Holzhäusern auf Stelzen.
Genau das finden Sie nur hier. Eben an Phukets Ostküste!
Nun fuhr ich jedoch nicht nur zum Entdecken neuer Landschaftsbilder hierher. Ein befreundeter Thai hatte mir den Tipp gegeben, über Mittag gleich dort zu bleiben und in einem Fischrestaurant am Meer zu essen.
Es befindet sich direkt an der Anlegestelle zur kleinen, vorgelagerten “Kokosnuss-Insel”, die man nur mit einem Longtailboot erreichen kann.
Coconut Island Pier
Ist es nicht so? Wer nach Thailand reist, möchte meist frischen Fisch und vielleicht auch mal ein paar Meeresfrüchte genießen. Dementsprechend werben fast alle Restaurants auf Phuket mit großen Schildern für ihr Angebot.
Ich neige jedoch dazu, die touristischen Lokale zu meiden und dort zu essen, wo sich die Thais treffen. Das heißt konkret: fernab von den Urlaubsstränden!
Wenn man seine Lieblingsspeisen dann auch noch direkt am Ozean genießen kann, dann ist die Welt mehr als in Ordnung.
Schwimmendes Lokal:”Laem Hin Seafood”
Das auf einer weitläufigen Holzplattform über dem Wasser erbaute “Floating Restaurant” an Phukets Ostküste ist äußerst beliebt bei den Einheimischen. Für die Thais ist das Lokal auf Stelzen natürlich kein Geheimtipp, deshalb finden es Taxifahrer ohne Probleme!
Am Eingang wende ich mich zunächst einmal den Wassertanks zu, die angefüllt sind mit Edelfischen, Krabben, Garnelen und Muscheln, die täglich von den lokalen Fischern frisch angeliefert werden. Darunter auch der beliebte “Phuket Hummer”. Hier ein paar weitere Eindrücke…
Wie die Speisen genau heißen, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich weiß es wirklich nicht, denn ich habe mir meine Gerichte auf einer bebilderten Karte ausgesucht. Diese ist jedenfalls groß und listet auch einfache Reis- und Nudelgerichte. Meine Favoriten sind auf jeden Fall auch die Salate.
Thailändische Salate bestehen nicht nur aus Gemüse und Dressing. Dieser Garnelensalat zum Beispiel wurde mit viel Chili und Zitronengras zubereitet – ein Gaumenschmaus schlechthin.
Sogar thailändische Austern gibt’s hier an der Ostküste frisch auf den Tisch. Billig sind sie allerdings nicht, dafür aber 2 -3 mal so groß wie die mir bekannten Fines de Claire aus Frankreich.
Kleiner Tipp: Weil hier nur Einheimische essen, sind die Mahlzeiten scharf, schärfer und am schärfsten. Deshalb sagen Sie dem Kellner am besten: “Pet nit noi”!
Das heißt auf Deutsch: “Bitte nicht zu scharf”.
Typisch Thai
Denken Sie jetzt aber ja nicht, dass es in diesem Stelzen-Restaurant romantisch und ruhig ist. An Phukets Ostküste ist das Gegenteil der Fall. Vor allem an den Wochenenden geht’s hier zu wie im Taubenschlag. Wenn Sie ein solches Ambiente nicht mögen und eher die “europäische Variante” bevorzugen, ist dieses Lokal kein Tipp für Sie.
Aber wenn Sie nach einer typisch thailändischen, authentischen Atmosphäre suchen, dann sind Sie hier goldrichtig. Unzählige Einheimische essen dann gemeinsam mit Kind und Kegel, Opa und Oma. Die Speisen werden miteinander geteilt – so, wie das in ganz Thailand üblich ist.
Das ist es ja, was den unglaublichen Charme dieses Lokals ausmacht. Speziell an diesem Ort kann man tief in die Seele des Landes eintauchen und Thailand wie ein Thailänder erleben!
Abendrot wie gemalt
Wer mag, kann auch gegen Abend im “Laem Hin Seafood Restaurant” einkehren. Dann sollten Sie sich jedoch schon gegen 18 Uhr an Phukets Ostküste begeben, denn dann ist es noch ruhig und angenehm luftig. Zwar werden Sie keinen Sonnenuntergang erleben, dafür aber ein Abendrot, als hätte es ein Maler in sämtlichen Rot- und Orangetönen auf eine Leinwand gebannt.
Eine kleine Warnung möchte ich jedoch aussprechen, sodass Sie nicht enttäuscht sind, falls Sie eines Tages dort essen gehen.
Wie es am Meer nun mal ist, können sich schon mal Schlamm- und Schlickspuren auf dem Wasser bilden, wenn sich die Andamanensee zurückzieht. Das gehört hier zu den Gezeiten, so wie man es auch an der Nordsee kennt. Von einer Wattwanderung ist allerdings abzuraten!
Alle paar Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab und formen im Rhythmus der Natur eine einzigartige Landschaft. Faszinierend ist die Szenerie allemal.
Und nirgendwo sonst auf der Insel kann man aus meiner Sicht besseren frischen Fisch und Meeresfrüchte genießen, als in Laem Hin. Wer einmal die südthailändischen Gerichte hier probiert hat, dem wird es schwerfallen, zu Phukets Touristenrestaurants zurückzukehren.
© Text: Nathalie Gütermann. Fotos: Nathalie Gütermann/Laem Hin Restaurant
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