Weißes Paradies: Landhotel “Raya Heritage”
Wenn Sie Naturfreund sind, sich nach einem Urlaub im Grünen sehnen und Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit zu ihrem Lifestyle gehören, dann sind Sie in dieser traumhaft schönen “River Sanctuary” perfekt aufgehoben. Das “Raya Heritage” liegt direkt am Ping Fluss, eingebettet in ein Waldstück und umgeben von weitläufigen Wiesen und fruchtbaren Feldern. Hier kann man sich so richtig fallen lassen und das genießen, was das Hotel verspricht: “Simplicity. Sustainability. Tradition”!
Das erste, was mir auffällt, als ich das “Raya Heritage” betrete, ist eine große Grünfläche mit einem prächtigen Baum in der Mitte, der den gesamten open-air-Patio einnimmt.
Dieser gehört zur Lobby, die wie eine Art Quadrat mit hohen Säulen konzipiert wurde. “Mal ganz was anderes”, denke ich spontan, “wie herrlich”!
Während die Check-in-Formalitäten an der Rezeption erledigt werden, verweilt man gerne hier, atmet tief durch und genießt den Blick ins Grüne.
Nichts ist geschlossen, dunkel oder beengt!
Im gesamten Anwesen dominieren Naturhölzer, die Decken sind enorm hoch und erlauben originelle Deko-Elemente in allen Variationen und Materialien. Vorzugsweise aus Rattan, Bambus, Baumrinden, geflochtenen Zweigen, Gräsern oder Palmblättern.
“50 Shades of White”
Mit einem herzlichen “Sawasdee ka” werde ich von der Hotelmanagerin Khun Naphat (neben mir in der Mitte) und ihrem Team empfangen. Und wie sollte es anders sein: ebenso wie die helle Farbgebung in der gesamten Unterkunft ist natürlich auch das Leinen-Oufit aller Hotel-Angestellten luftig und weiß!
Und wie der Zufall es will: auch ich war am Tage meiner Ankunft ganz in “crème” gehüllt. Wie passend… Lol 🙂 !
Allgemeines Lächeln im Land des Lächelns, ein Begrüßungstrunk aus Lemongrass und anderen natürlichen Zutaten, gefolgt von einem Rundgang über das Gelände bis hin zu meiner Zimmer-Oase.
Top-Tipp: “Huen Bon Suite”
Nun gibt es im Raya Heritage natürlich mehrere Zimmer-Kategorien, doch die “Huen Bon Suite” (75 qm) kann ich Ihnen, liebe Leser, nur wärmstens empfehlen!
Auch hier dominiert die Modefarbe Weiß in all ihren Schattierungen – von Crème über Beige bis Camel, kombiniert mit ein paar Accessoires und Textilien in Erdtönen.
Ich liebe diese Edel-Farben, die eigentlich keine Farben sind…
Auch im dazugehörigen Badezimmer ist alles “Natur pur”.
Und hier der Blick vom Schlafzimmer auf die sonnendurchflutete Veranda. Ein super gemütliches Sofa und unzählige Kissen laden zum loungen ein.
Auf einer Anrichte steht eine Auswahl an diversen Teeblättern und -Blüten, die man sich selber aufbrühen kann.
Ich bestelle jedoch zum Auftakt meines Aufenthalts mein Lieblingsgetränk: einen prickelnden Prosecco – und zwar auf der blauen Terrasse. Dazu ein paar leckere tropische Früchte… – schöner und entspannter kann man seinen Chiang Mai-Urlaub nicht beginnen.
Das All-Suite-Hotel Raya Heritage verbindet den Charme & Charakter der Vergangenheit mit hochmodernem Komfort. 33 Suiten verteilen sich über 3 Ebenen, allesamt mit überdachten Außenterrassen. 11 davon, nämlich die Kraam Pool Suites sind noch luxuriöser mit 100 qm-Fläche und einem kleinen, 7 x 3 Meter großen Privatpool. Dafür aber auch teuer!
Charmante Kulisse im Hintergrund: der Ping River! Direkt an seinem Ufer befindet sich auch der Hotel-Pool, sodass man im wahrsten Sinne in einem Bad inmitten der wilden Natur abtauchen kann.
“Experience the essence of the past”
Das “Raya” zelebriert täglich die reiche, nordthailändische Lanna-Kultur und legendäre Handwerkskunst von Chiang Mai.
“Lernen Sie die Essenz unser Vergangenheit kennen”, heißt denn auch das Motto! Und wer genau hinsieht, merkt schnell: die Liebe zum Land und zu jedem kleinsten Detail wird hier nicht zur Schau gestellt, sondern gelebt.
Schauen Sie mal hier: im rustikal-eleganten Restaurant Khu Khao beispielsweise wurden die übergroßen, aus Bambus geflochtenen Lampengehänge an der Decke den traditionellen Dresch- und Reisdampfkörben der nordthailändischen Reisbauern nachempfunden.
Eine tolle Idee, wie ich finde, und eine wunderschöne, warme Lichtquelle – vor allem am Abend!
Mein Tipp: Wenn Sie hier essen gehen, lassen Sie sich unbedingt diese zwei Spezialitäten von Chefkoch Khun Somyot zubereiten:
‘Khao Raem Fuen Sai Gai Yunnan’ ist ein Reissalat aus der Yunan Provinz, angereichert mit Mais, Tomaten, scharfen Soya-Sprossen und zarten Hähnchenfilet-Streifen.
Ebenfalls köstlich: ‘Jin-Loong’ – Hackfleischbällchen nach Shan-Art, gewürzt mit Ingwer, Knoblauch, Schalotten und Koriander, serviert mit Reisnudeln in pikanter Erdnusssauce. Aroy mak mak!
Tatsächlich verbirgt sich unter Rayas schlichten und modern anmutenden weißen Designerkleid ein höchst verantwortungs- und umweltbewusstes, tief denkendes Wesen, dass sich mit Land und Leuten tief verbunden fühlt.
Und so findet man größtenteils Deko-Stücke und Artefakte im Hause, die von lokalen Artisans per Hand hergestellt wurden. Nichts, aber auch gar nichts ist Massenware aus Großfabriken.
Nachhaltigkeit und Natur im Fokus
Sofa- & Kissen-Stoffe sind Naturprodukte oder natürlich gefärbt. Hier sitze ich gemeinsam mit Sigrid Stelling, einem Mitglied meines “Asien-Lifestyle”-Teams in der Lobby vom Raya Heritage.
Die Holzschnitzereien, gewebten Textilien, klassischen Korbwaren oder Flechtmöbel in der Lobby und in Restaurants – sie alle stammen von Meisters Hand.
Und die Accessoires in Zimmern und Bädern, von denen ich besonders begeistert bin, werden ebenfalls in den nahe gelegenen Dörfern produziert.
Für die Eigentümer des Hauses als auch für Hoteldirektorin Khun Naphat sind genau diese Lifestyle-Elemente der Schlüssel zum Glück.
Und für mich, als Spross einer über 150 Jahre alten, traditionsreichen Unternehmerfamilie, ist es besonders schön zu sehen, wie (im sonst so schnelllebigen Thailand) gerade diesen uralten thailändischen Lebensweisen Raum gegeben wird.
Nicht nur durch den direkten Warenbezug von der Landbevölkerung, sondern zum Beispiel auch durch regelmäßige Ausstellungen im Raya Heritage, die auch die Hotel-Gäste für dieses Thema sensibilisieren sollen.
Während meines Besuchs fand diese interessante Schau statt…
“Tracing the Fading Legacy – Stories of Living Legends”
Tatsächlich ist es doch so, dass sich die natürliche Umgebung und die sozialen Verhältnisse im Leben unaufhaltsam ändern. Die Seele einer alteingesessenen Community – also die Identität sowie das kulturelle und künstlerische Erbe, die eine Gemeinschaft über mehrere Jahrzehnte oder auch länger prägte -, verwelken nach und nach.
Mit regelmäßigen Ausstellungen wie dieser versucht das Raya Heritage, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. “Wir wünschen uns, dass das jahrhundertealte Wissen und Können unserer nordthailändischen Lanna-Bevölkerung einen Weg ins öffentliche Bewusstsein findet.
Wir finden es wichtig, dass diese “Künstler, Meister und Lehrer”, die wir als “Living Legends” bezeichnen, ihre Lebensgeschichten und die Leidenschaft für ihre Arbeit an zukünftige Generationen weitergegeben.
Damit deren Handwerkskunst nicht ausstirbt“, erklärt mir Khun Naphat (hier in der Bildmitte mit den nach wie vor aktiven Handarbeitern/Handwerkern bei der Ausstellungseröffnung).
Auch wenn die “Jungen” längst in die Großstädte abgewandert sind, so sichert der Verkauf der heimischen Produkte zumindest für die Eltern und Großeltern den Lebensunterhalt.
Für die Abnehmer wiederum, so wie für das “Raya Heritage”-Resort, ist die enge Kooperation mit den ländlichen Gemeinden eine ganz persönliche Danksagung an die unaufhörliche Schaffenskraft der “Alten”. Sogar die Holztüren kommen aus dem Dorf nebenan.
Mich jedenfalls hat diese Ausstellung sehr berührt, denn auf den riesigen Standfotos und in Videos erzählten die Landarbeiter höchstpersönlich von ihren uralten Arbeits- und Lebensweisen, deren Fortbestand durch ihre modern denkenden Enkel möglicherweise nicht mehr gesichert ist.
Mission erfüllt! Ausflug ins “Basket Village”
Inspiriert von all den Aussagen und Geschichten der “Lebenden Legenden” wollte ich einige von ihnen unbedingt in ihren Dörfern besuchen. Die Message kam also voll an… zumindest bei mir.
“Mission accomplished, Raya Heritage!”
Dank der wertvollen Geheim-Tipps von GM Khun Naphat, die mir auf meinen Wunsch hin sämtliche Adressen verriet, fand ich während meines Aufenthalts in Chiang Mai tatsächlich, wonach ich suchte!
Und so begab ich mich also auf die Spuren eines verblassenden Kulturgutes und besuchte die Menschen, die traurigerweise die letzten Hüter des unschätzbaren Lanna-Erbes sind.
Im “Basket Village”, irgendwo im Hinterland von Chiang Mai, werden Körbe aller Art noch wie anno dazumal von der thailändischen “silver generation” in einem aufwendigen Flecht-Prozess hergestellt.
⇒ Bericht & Fotogalerie: Par Bong Village
Happy Hour im Garten
Zurück im Resort, das völlig versunken mitten in der Flusslandschaft am Ping-Ufer den “slow tourism” fördert, begebe ich mich nach meiner Rückkehr von diversen Tagesausflügen erst einmal mitten ins Grüne und genieße den Charme der Parkanlage.
Vögel zwitschern in den blühenden Bäumen, Schmetterlinge umflattern bunte Blumen, Gärtner kehren ein paar Blätter vom manikürten Rasen.
Die entspannte Atmosphäre im Raya Heritage ist für mich – als ständig aktive Journalistin – die perfekte Basis, um endlich mal einen Gang runter zuschalten und die wirklich schönen, wesentlichen Momente zu genießen, die einem ein solch’ luxuriöses Hotel nun mal bieten kann.
Vor dem gepflegten Abendessen im Restaurant Khu Khao, das multi-kulti-Gerichte aus Thailand, Myanmar, Laos und China auftischt, genehmige ich mir mit meiner Begleitung einen köstlichen Pre-Dinner Drink in der hoteleigenen Bar mit Blick auf den Park.
Interessanter Kontrast: Im Gegensatz zu allen anderen Räumlichkeiten, die in unzähligen Weiß- und Beige-Tönen gestaltet wurden, ist die “Baan Ta-Lounge & Lawn-Bar” eine Komposition in Schwarz, aufgelockert mit schwarz-weißen Kissen und goldenen Lichtschalen auf Bambus-Wänden.
Baan Ta, der namensgebende Cocktail der Bar, besteht aus einheimischem Mekhong-Rum, Passionsfrüchten und thailändischen Kräutern. Das Long Mae Ping ist eine erfrischende Kombination aus einheimischem Phraya-Rum und frischen Fruchtsäften.
Wer mag kann hier auch leichte Gerichte bestellen wie Sandwiches, Suppen, Salate oder lokale Spezialitäten wie z.B. eine ‘Chiang Mai Trout Meunière’ (Chiang Mai Forelle Müllerin-Art).
Nun muss man naürlich keineswegs den ganzen Tag im Hotel-Park oder am Pool verbringen. Wer sich Zerstreuung und Sightsseeing wünscht, für den organisiert das Raya Heritage qualitativ hochwertige Halbtages- und Ganztagesausflüge zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Chiang Mai City und in der Region.
Diejenigen, die sich für das lokale Kunsthandwerk interessieren, können den Tag mit dem Besuch von Werkstätten und Ateliers verbringen – so wie ich. Alle Touren sind persönlich gestaltet und perfekt für diejenigen, die einen Einblick in die lokale Kultur gewinnen möchten.
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann/Raya Heritage. ‘Pfadfinder’: Sigrid Stelling
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