Unseen Thonburi (4): Nostalgie am Klong San
❂ Fotografen aufgepasst – wir machen eine “Walking Tour”! ❂ Wer die schönsten Schnappschüsse vom “alten Bangkok” auf seiner Kamera verewigen will, sollte sich NICHT zu den bekannten Grandhotels am Chao Phraya River begeben, sondern mit mir die andere, unbekannte Fluss-Seite der Weltmetropole erkunden.
Ich habe es bereits mehrfach in meinem “Thonburi-Spezial” betont: das längst vergessen geglaubte, authentische und mitunter mystische Bangkok aus den “alten Zeiten” entdeckt man nur noch auf der Westseite des Chao Phraya Flusses: im ehemaligen Königreich “Thonburi”. Das berühmteste Wahrzeichen dieser Gegend ist der legendäre Wat Arun, besser bekannt als Tempel deer Morgenröte.
Kaum bekannt hingegen sind der “UNESCO-Tempel” Wat Pyroon sowie der Wat Phitchaya Yatikaram. Beide sind schneeweiße Heiligtümer mit himmelhohen Stupas, wenngleich architektonisch völlig unterschiedlich (ein Tempel hat eine Pagode, der andere einen Prang). Erwähnenswert ist auch der Wat Bakkhalo, ein veritabler Märchen-Tempel, der vor allem in den Abendstunden einen eigentümlichen Zauber entfaltet. Doch gibt’s noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten in Thonburi, die nicht auf der “to-do-Liste” von Touristen stehen und somit jedes Entdecker- und Fotografenherz höchst erfreuen.
Deshalb folgen Sie mir jetzt zu den Ecken, wo die Thais seit vielen Generationen mit ihren Eltern, Großeltern und zum Teil noch mit den Urgroßeltern leben und wohnen: in das Gebiet rund um Klong Ton Sai und den Klong San Pier!
Nathalies “Walking Tour”…
Eine hochinteressante Exkursion per pedes in einem anderen Teil von Thonburi habe ich bereits auf dieser “Secret Site” beschrieben. Diese geht quer durch das historische Portugiesenviertel, dort wo sich die katholische “Santa Cruz Church” und die “Kudi Chin Community” befinden.
Dies ist also ein weiterer Spaziergang, für den Sie sich auch einen halben Tag Zeit nehmen sollten! Um die hier beschriebene Gegend zu finden, nehmen Sie am besten für wenige Baht die Flussfähre von der “River City” Antiquitäten Mall (neben dem “Royal Orchid Sheraton Hotel”) und fahren auf die andere Seite, zum “Klong San”-Pier. Von hier gehen Sie rechts! Ein schmaler Weg führt am Ufer entlang zum aktuell angesagten, hippen Restaurant “The Never Ending Summer” mit open-air-Terrassen und einem loftartigen Großraum mit offener Bar in der Mitte.
MEIN SPEZIAL-TIPP:
Gehen Sie rund 5 Minuten weiter rechts am Fluss entlang, denn dort hat erst kürzlich ein Areal eröffnet, das zum Flanieren und Shoppen einlädt: das “Lhong 1919”.
Hier bummelt man durch entzückende Kunst- und Designerläden, Shops im Provence-Stil und kleine Juweliergeschäfte – allesamt untergebracht in uralten und nunmehr frisch renovierten Lagerhallen. Diese stammen – man höre und staune – noch aus der Regierungszeit von König Rama IV. (1851-1868). Ja, auch das gibt’s noch in Bangkok!! >>> Hier geht’s zum ausführlichen Bericht!
Hinter den Glamour-Kulissen
Wer es günstiger und “typisch Thai” mag, der läuft vom Klong San-Pier ins Landesinnere, also quasi weg vom River und immer geradeaus weiter zu einen überdachten typischen Thai-Markt, der nicht nur am Wochenende, sondern täglich geöffnet ist.
Der “Klongsan Plaza Market” (hinter dem Millenium Hilton Hotel!) verkauft Textilien, Kosmetika, Schuhe, Alltags-Utensilien…, hier gibt’s alles für einen Bruchteil der üblichen Bangkok-Preise auf der “anderen Seite” (sprich: Sukhumvit, Silom, Sathorn).
Eine kleine Soi führt zu einem weiteren Trend-Treff für Thais, nämlich zu der “Jam Factory”. Dies ist eine Kombination aus Restaurant, Bar, Bücherei und Großraum-Shop… sozusagen das “Ikea für Thais”…
Dort findet man das ein oder andere nette Mitbringsel für die Lieben zuhause, weit entfernt vom üblichen Souvenir-Kram. Dennoch möchte ich nochmals betonen: hier treffen sich fast ausschließlich Thailänder. Erwarten Sie also weder internationalen Flair noch eine Bedienung, die gutes Englisch spricht.
Auf der Suche nach der “alten Zeit”
Und ich werde tatsächlich fündig!
Wie ein Netz ziehen sich kleine Seitenwege vom Klong San Pier aus in alle Himmelsrichtungen. Ich begebe mich parallel zum Fluss in Richtung Süden. Diese Aufnahmen entstanden zwischen dem “Charoen Rat Village” und dem “Chao Phraya Village” in Richtung “Uthai Alley” (siehe Karte in der Infobox unten!).
Nach meinem kurzen Abstecher (wie oben beschrieben), bin ich jetzt auf dem Weg in Richtung “Rama I. Memorial Bridge” und dem kleinen Dorf direkt dahinter. Dort scheint die Zeit stehengeblieben.
Wandern Sie die schmale Gassen mit ihren bunten Thai-Hütten entlang und besuchen Sie den mystischen “Gong Wu”-Schrein mit dem uralten “Vintage House” (wo schon zahlreiche Filme gedreht wurden).
Von hier bummeln Sie an verfallenen, historisch wertvollen Befestigungsmauern entlang und verweilen zumindest für 30 Minuten im “Princess Mother Memorial Park” – einem mit tropischen Gewächs bepflanzten Erinnerungspark zu Ehren von Köng Bhumibols geliebter Mutter Prinzessin Srinagarindra.
Wie schön es hier auf dieser Seite des Chao Phraya Flusses ist, kann man mit Worten kaum beschreiben. Deshalb war ich speziell in dieser Gegend mit der Kamera unterwegs und habe für Sie einige originelle Schnappschüsse in meinem Fotoalbum verewigt.
Klicken Sie sich durch meine Bildergalerie, und Sie werden staunen!
© Text & Fotos: Nathalie Gütermann